Kreisentwicklungskonzept verabschiedet
Der Landkreis hat als zukünftigen Handlungs- und Orientierungsrahmen ein Kreisentwicklungskonzept (KEK) verabschiedet. Das Strategiepapier soll Steuerungsinstrument als auch Zielkompass für die Arbeit der Kreisverwaltung sein, um die neuen und sich stetig verändernden Herausforderungen der nächsten Jahre bestmöglich zu bewältigen. So muss zukünftiges Handeln unter anderem an den demografischen Wandel in der Gesellschaft sowie an Veränderungen bei Natur und Umwelt angepasst werden. „Sowohl die Arbeit innerhalb der Kreisverwaltung als auch die Richtung für den Landkreis insgesamt soll mit diesem Konzept abgebildet und Hilfestellung für Entscheidungen gerade auch in der interkommunalen Zusammenarbeit leisten“, erklärt Landrat Dr. Steffen Burchhardt.
Im September 2020 beschloss der Kreistag die Erarbeitung des Kreisentwicklungskonzeptes mit Hilfe von Fördermitteln des Landes. Mit Unterstützung des beauftragten Planungsbüros KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH wurde das Konzept in drei Stufen erstellt. Von August 2021 bis April 2022 erfolgte eine Bestandsaufnahme sowie eine Stärken- und Schwächenanalyse. Es wurden Befragungen mit den Gemeinde- und Ortsbürgermeistern sowie Träger öffentlicher Belange durchgeführt und bereits vorhandene Konzepte als Grundlage gesichtet. Auf Basis der eruierten Potenziale startete dann im Mai 2022 die Entwicklung des Leitbildes und die Festlegung der Zielstellungen.
Hierfür wurden vier themenspezifische Arbeits- und Steuergruppen gebildet, welche die Bereiche „Siedlungsentwicklung, Baukultur, Wohnen“, „Wirtschaft und Tourismus“, „Soziale Infrastruktur“ sowie „Natur und Klimaschutz“ detailliert beleuchteten. Teil der Arbeitsgruppen waren neben Vertretern der Kreisverwaltung und der Kommunen auch immer entsprechende Akteure aus Verbänden, Institutionen und Vereinen des Landkreises beziehungsweise aus regionalen Einrichtungen und Organisationen. Am Ende des Prozesses stand die Festlegung konkreter Handlungsfelder und ein Maßnahmenkatalog für die einzelnen Bereiche des KEKs sowie die entsprechende Formulierung von Zielen.
Insgesamt wurden 47 Entwicklungsziele und 162 Schlüsselmaßnahmen durch die Arbeitsgruppen erarbeitet. Etwa ein Viertel der Maßnahmen liegen in direkter Trägerschaft des Landkreises beziehungsweise der kreiseigenen Beteiligungsgesellschaften. „Wir wollen, dass sich der Landkreis auch zukünftig als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort weiterentwickelt. Hierbei steht eine bedarfsgerechte und nachhaltige Siedlungsentwicklung genau wie eine gute verkehrliche Erreichbarkeit der einzelnen Orte im Fokus. Dies soll insbesondere durch eine Optimierung der Verkehrsnetze, eine stärkere Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsarten und den Ausbau umweltschonender Mobilität gefördert werden. Aber auch die Bereitstellung eines bedarfsgerechten, möglichst wohnortnahen und gut erreichbaren Angebots der Daseinsvorsorge ist ein wesentliches Ziel unseres Handelns ebenso wie die Stärkung von Familienfreundlichkeit und der Ausbau von Unterstützungs- beziehungsweise Hilfsangeboten.
Außerdem haben wir uns noch einmal ganz deutlich auf die Fahne geschrieben, den Natur- und Landschaftsraum inklusive des Biotopverbundsystems zu schützen und zu pflegen. Belastungen, wie zunehmende Trockenheit, sinkende Grundwasserstände, Hitze und Starkregen, werden zukünftig noch intensivere Handlungsschwerpunkte im Landkreis sein“, fasst Landrat Burchhardt die Ergebnisse zusammen.
Das Kreisentwicklungskonzept kann hier in der Rubrik Wirtschaftsförderung eingesehen werden.