Dankesveranstaltung "10 Jahre Hochwasser 2013"
Anlässlich der Hochwasserkatastrophe 2013 lud Landrat Dr. Steffen Burchhardt am Mittwoch, 21. Juni 2023 gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) zu einer Dankesveranstaltung in die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises ein.
Neben den Stadt- und Gemeindewehrleitern von damals und heute waren unter anderem auch die Bundeswehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Gemeinde-bürgermeister gekommen. Bei ähnlich warmen Temperaturen wie vor zehn Jahren ließen Beigeordneter Stefan Dreßler, der damals den Katastrophenstab des Landkreises leitete gemeinsam mit Gemeindebürgermeister Kay Gericke und MDR-Reporter Jochen Müller, die Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser mit emotionalen Geschichten und eindrucksvollem Bildmaterial noch einmal aufleben.
Am 4. Juni 2013 wurde der Katastrophenfall für das Jerichower Land ausgerufen. Insgesamt 14 Tage lang galt es bei Pegelständen von fast zehn Metern und einem sehr langen Hochwasser-scheitel, die 62 Kilometer reinen Deich im Landkreis zu verteidigen. „Die erste Welle traf Gommern - Dornburg war ein neuralgischer Punkt und stand kurz vor der Evakuierung. Der Deich in Alt-Lostau hielt gerade noch und dann am 9. Juni der Deichbruch in Hohenwarthe, der ohne die Bundeswehr nicht zu schließen gewesen wäre“, fasste Stefan Dreßler die Ereignisse noch einmal zusammen und resümierte: „Im Großen und Ganzen haben wir das Hochwasser gut überstanden und sind quasi mit zwei blauen Augen und einer blutigen Lippe davongekommen“.
Landrat Dr. Burchhardt, der sein Amt erst ein Jahr nach der Katastrophe antrat, lobte den Zusammenhalt und die Solidarität aller Beteiligten sowie das souveräne Vorgehen der technischen Einsatzleitungen in den Gemeinden. „Das Land hat wichtige Lehren gezogen und viel für den Hochwasserschutz getan, aber ich möchte auch appellieren, nicht auf der Zielgeraden nachzulassen und weiterhin genügend finanzielle Mittel für Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Den Kollegen vom LHW möchte ich ausdrücklich für ihr besonders schnelles Handeln und die sehr professionelle Umsetzung in den letzten Jahren danken. Ich hoffe, dass wir auch die letzten Deichlücken zeitnah schließen können und für Alt-Lostau eine Lösung gefunden wird.“
Einen Überblick zum aktuellen Stand der Hochwasserschutzmaßnahmen in der Region und zu den Planungen für die kommenden Jahre gaben Burkhard Henning und sein Team vom LHW.
Über 93 Millionen Euro sind in bereits abgeschlossene Maßnahmen investiert wurden. Unter anderem wurde die Deichbruchstelle in Hohenwarthe geschlossen und die Schwachstellen am Deich gesichert sowie bei zahlreichen Elbabschnitten die Deichanlage verstärkt. Für laufende und zukünftige Maßnahmen sind ca. 145 Millionen Euro veranschlagt. Aktuell weisen noch 6 % der Deiche im Landkreis Sanierungsbedarf auf und bei ca. einem Drittel besteht noch Anpassungsbedarf.